Der Okklusionseffekt

OKKLUSIONSEFFEKT – KÖNNEN WIR EINWEGHANDSCHUHE UNTER UNSEREN FEUERWEHRSCHUTZHANDSCHUHEN TRAGEN?

Der Okklusionseffekt bezieht sich auf die Unterbrechung des natürlichen Luftaustauschs zwischen der Haut und der Umgebung, wenn ein Material die Haut bedeckt. Beim Tragen von Einweghandschuhen bspw. Nitrilhandschuhen, unter unseren Feuerwehrschutzhandschuhen kann es zu einem Okklusionseffekt kommen.

 Der Okklusionseffekt kann dazu führen, dass sich Feuchtigkeit und Wärme unter den Handschuhen ansammeln, was zu einem unangenehmen Tragegefühl und möglicherweise zu Hautirritationen führen kann. Darüber hinaus kann der Okklusionseffekt das Risiko von Hautinfektionen erhöhen, da die Feuchtigkeit ein ideales Umfeld für das Wachstum von Bakterien und Pilzen schafft.

Um den Okklusionseffekt zu minimieren, ist es wichtig, dass die Einweghandschuhe atmungsaktiv sind und Feuchtigkeit von der Haut ableiten können. Es ist auch ratsam, regelmäßig Pausen einzulegen, um die Handschuhe abzunehmen und die Hände zu lüften, um den Luftaustausch zu ermöglichen.

Symbolbild, Einsatzkraft mit Einweghandschuh unter dem Feuerwehr-Schutzhandschuh. Quelle: JP Gansewendt

Das Problem von Einmalhandschuhen ist, dass sie die Haut aufquellen und sie damit durchlässiger für Gefahr-und Wirkstoffe machen. 

Wenn man die jetzt unter der Einsatzkleidung anzieht, hat man mit Sicherheit erstmal einen besseren Schutz. Allerdings darf man dann nach dem Einsatz auf keinen Fall etwas kontaminiertes anfassen, sonst nimmt man die PAK und andere Stoffe sehr verstärkt auf. Deshalb empfehlen wir Einmalhandschuhe nur in kontrollierter Umgebung, wie z.b. Atemschutzgerätewerkstätten. Dort kann man regelmäßig die Handschuhe wechseln, um einem Aufquellen vorzubeugen*.

Üblicherweise werden okklusive Verfahren zum Therapieren von Wunden oder Hautkrankheiten eingesetzt. Der Effekt einer erhöhten Durchlässigkeit der Haut kann auch dazu genutzt werden, pharmazeutische Wirkstoffe für die Behandlung anderer Erkrankungen durch ein auf die Haut geklebtes Wirkstoffdepot (transdermale Pflaster) zu applizieren. Bspw. Nikotinpflaster zur Entwöhnung oder Fentanylpflaster zur Langzeitschmerztherapie.

Ein schutzloser Kontakt zu kontaminierten Oberflächen muss ausgeschlossen werden.

In kontrollierter Umgebung ist der Einsatz von Einweghandschuhen denkbar. 

Bspw. in feuerwehrtechnischen Zentralen (FTZ), Atemschutzgerätewerkstätten oder für Trainer von Brandübungsanlagen.

Quelle: DERMAPURGE

Alternativen:

Feuerwehrschutzhandschuhe mit einer bereits eingearbeiteten Partikelschutzmembrane, bspw. ESKA Gloves oder SEIZ®.

FeuerKrebs rät, nach Betrachtung aller Informationen, vom Tragen von Einmalhandschuhen unter den Feuerwehrschutzhandschuhen bei der Brandbekämpfung ab!

Danke an DermaPurge GmbH und JP Gansewendt Photography

*Die KRINKO (Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention) empfiehlt einen Wechsel der Einmalhandschuhe alle 15 min.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Unterstütze FeuerKrebs mit deiner Spende.Jetzt spenden